“Die Antischocke – das ist DIY!”
– vorläufiges Nutzungskonzept
Heute wurde die Antischocke in der Mierendorferstraße 53 besetzt.
Eine Besetzung ist eine Form der direkten Aktion: Besetzer*innen gehen in ein leerstehendes, ungenutztes Haus und hauchen dem Gebäude neues Leben ein.
Im Folgenden wird kurz erklärt, WARUM die Antischocke besetzt ist. Am besten kannst du es vor Ort erfahren oder du liest auf unserem Blog, was sonst noch so gepostet wurde.
Was heißt “Nutzungskonzept”?
Die Antischocke ist ein Ort des Widerstands gegen Patriarchat, Fremdbestimmung und kapitalistische Verwertungslogik. Wir haben keine Lust auf Eigentum und Hierarchien. Wenn das der Fall wäre, hätten wir nicht besetzen müssen.
Der Ort wurde für FLINTA*-Personen geschaffen, die Bock haben, gemeinsam zu überlegen, was aus dem Projekt entstehen könnte. “Nutzungskonzept” bedeutet, zu wissen warum und wie die Antischocke allen FLINTA*s offen steht.
“Offen” ist wortwörtlich gemeint: Die Tür steht auf, ihr könnt sofort reingehen, braucht nicht warten, es kann sofort losgehen! – juhuu! Es sei denn die Cops machen uns eine Strich durch die Rechnung – buhhh!
Die Antischocke soll als Ort von und für FLINTA*-Personen genutzt werden! Die Antischocke – das ist DIY!
Wir haben Lust, gemeinsam zu plenieren und die Räume gemeinsam zu gestalten. Alle Menschen auf dem Plenum können entscheiden, wie es mit der Antischocke weiter geht. Wann dieses Plenum stattfindet, wissen wir noch nicht. Sobald wir es wissen, wisst ihr es auch!
Gibt’s Vorgaben?
So lange die Antischocke besetzt ist…
- dürfen nur FLINTA* Personen ins Haus! (vor dem Haus können alle sein)
- das Plenum soll nach dem Konsensprinzip Entscheidungen treffen das heißt: alle Meinungen werden gehört und im Anschluss versucht, die bestmögliche Lösung zu finden)
- die ersten 24 Stunden soll in der Antischocke kein Konsum stattfinden (also keine illegalisierten Drogen, kein Alkohol und ähnliches), damit sich mehr Menschen wohl fühlen können.
Warum wurde die Antischocke eröffnet?
Ziel der Besetzung ist es, dass FLINTA* Personen bestärkt werden, selbstbestimmt zu handeln. Wenn du das hier liest und eine FLINTA*-Person bist, dann fühl dich herzlich dazu eingeladen!
Wir wünschen uns, dass diese Aktion Leute wie dich dazu ermutigt:
- sich auszuprobieren, neues zu lernen, etwas zu machen, was du dich noch nie getraut hast.
- zu erleben, wie viel Kraft es dir geben kann, in einem Raum zu sein, wo nur FLINTA*-Personen rein können.
- gemeinsam Entscheidungen zu treffen, ohne, dass du ein*e sogenannte*r Expert*in sein musst.
- Einfach Werkzeuge in die Hand zu nehmen und damit das zu machen, worauf du am meisten Bock hast.
- einen ruhigen Ort zu haben, wo du dich über gute, schlechte und traumatische Erlebnisse austauschen kannst.
- ohne besondere Voraussetzungen wie Geld, Bildungsabschluss oder Familienstatus das zu machen oder zu schaffen, was dir immer gefehlt hat.
- andere kennenzulernen, die du sonst nie getroffen hättest oder bekannte Gesichter endlich wieder zu sehen.
- die Vereinzelung hinter dir zu lassen und ein Gefühl von Verbundenheit und Community aufzubauen.
- Ruhe vor beschissenen Sprüchen, Angriffen und Missachtung zu haben.
- und, um es noch mal deutlich zu sagen, einen Raum aufzubauen, der keinen Bock auf patriarchale Scheiße hat, in dem du du selbst sein darfst und wo wir
Das auszuprobieren ist einfacher, wenn es einen Ort gibt, wo FLINTA*-Personen das alles machen können, ohne Zwang, komische Blicke, Sprüche oder mit Mackern konfrontiert zu werden. Et voilà, drum hat die Antischocke offene Türen.
Was denkst du? Du hast bestimmt Ideen! Bring sie beim offenen Plenum ein!
Um es noch mal zu betonen: Das Ziel der Besetzung der Antischocke ist es, FLINTA*-Personen zu empowern. Die Antischocke – das ist DIY! Macht worauf ihr Lust habt und lasst euch von keiner*m aufhalten!
Antischocke – Queer-feministisch, radikal. Gegen Staat und Kapital!