Hello world!

Wir haben die Antischocke besetzt!
Wir sind eine Gruppe von FLINTA* (Frauen, Lesben, inter*, nichtbinäre, trans* und agender) (1) Personen, die es leid sind, keine Räume für sich zu haben. Wir wollen nicht mehr abhängig von Vermieter*innen, Auflagen und Mietzahlungen sein. Viel mehr wollen wir selbst Räume verwalten, eigene Entscheidungen treffen und Neues schaffen.
Außerdem haben wir keinen Bock mehr in bestehenden Räumen, die sich als vermeintlich emanzipatorisch (2) verstehen, Gewalt zu erleben. Ob aufgedrängte Hilfsangebote, eklige Sprüche oder übergriffige Fragen nach Details von unseren Körpern – Wir haben es satt!

Deshalb haben wir uns das leerstehende Haus genommen. Ab heute lebt es wieder und heißt Antischocke. Dieser Raum soll ein selbstbestimmter Schutzraum vor der patriarchalen Gesamtscheiße sein. In der Antischocke sollen Personen weniger Sorge haben müssen, Rassismen, Sexismus und andere Formen von Diskriminierung zu erleben.
Wenn ihr daran Teil haben wollt, dann kommt vorbei und organisiert euch mit uns! Alle FLINTA* sind herzlich eingeladen.

Warum eigentlich FLINTA*?
Die meisten Formen sexistischer und patriarchaler Gewalt gehen von cis Männern (3) aus. Uns wird ständig erzählt, wir könnten bestimmte Dinge nicht. Uns wird Wissen vorenthalten, welches wir brauchen, um selbstständig aktiv zu werden. Und dann wollen uns Macker auch noch die Welt erklären.
Da cis Männer zu wenig oder gar nichts gegen diese Zustände tun, sehen wir uns gezwungen, sie aus unseren Räumen auszuschließen. Und bevor wir darüber nachdenken, wann wir diesen Selbstschutz aufgeben und sie wieder in unsere Räume lassen, muss sich erstmal Einiges ändern. Kurz gesagt: Übernehmt Verantwortung und kommt ins Handeln z.B. beim offenen cis Männer Plenum vor dem Haus. FLINTA* sind in der Antischocke willkommen, cis Männer nur  davor. 

Patriarchale Mauern einreißen!
Das Patriarchat steckt in uns allen. Cis Männer profitieren nur am meisten davon und agieren oft sichtbar patriarchal. Trotzdem leben wir alle in einer patriarchal geprägten Gesellschaft und haben bestimmte Denk- und Verhaltensmuster erlernt. Deshalb kann es auch in FLINTA*-only-Räumen zu Übergriffen und Diskriminierung kommen. Wir können viele Perspektiven von Betroffenen auf Grund unserer eigenen gesellschaftlichen Positionierung und Nicht-Betroffenheit nicht mitdenken. Das ist aber kein Grund für Stillstand, im Gegenteil: Wir versuchen das Haus praktisch zugänglicher zu machen, indem wir Hürden sehen und Schritt für Schritt abbauen. Für eine befreite Gesellschaft einzustehen, bedeutet als weiße (4) Person, Verantwortung zu tragen, Privilegien in Frage zu stellen, zu reflektieren und zu bekämpfen. Lasst uns in der Antischocke streiten, uns gegenseitig kritisieren und miteinander lernen.

Das Partiarchat wirkt auch im kapitalistischen Wohnungsmarkt und prägt auch hier unser Denken und Handeln. Wer Miete zahlt, braucht Geld. Und das ist meist mit Lohnarbeit oder Abhängigkeit von Ämtern verbunden. All das verstärkt bereits bestehende Ungleichheiten. Dem entgegen soll die Antischocke ein nichtkommerzieller Ort und Gegenbild zu sonstigen kapitalistischen Zwängen sein.

Organisiert euch hier!
Es geht darum, die Umstände zu kippen, die dafür verantwortlich sind, dass FLINTA* unter Gewalt und Unsicherheit leben. Wir wollen unserer Kraft und Wut Raum geben, um einen Umgang mit der ganzen Scheiße da draußen zu finden und zurückzuschlagen. Wir wollen militant, autonom und unbequem sein. Wir hören uns gegenseitig zu und teilen unsere Erfahrungen mit Gefährt*innen, um uns in aller Unterschiedlichkeit gemeinsam widerständig zu organisieren.

Was wollest du schon immer mal in einem FLINTA*-only-Raum machen? Um 17 Uhr startet ein Offenes Plenum im Laden. Komm vorbei, diskutier und bring dich ein!

Die Antischocke – Queer-Feministisch. Radikal. Gegen Staat und Kapital.

Schreib uns an: antischocke@riseup.net

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